








Jeremy Scott verlässt Moschino
Ein bisschen Spaß muss sein, auch in der Mode. Kein Designer der Gegenwart versteht das so gut wie Jeremy Scott. Seine erste Moschino-Show war ein Big Bang: Zu Beginn Kostüme und Kleider im Rot und Gelb von McDonald’s, dazu Taschen mit einem geschwungenen „M“, das ans Logo der Fast-Food-Kette erinnerte. In der Mitte Spongebob-Strick und zum Schluss Kleider mit Chipstüten-Print. Was Jeremy Scott für den Herbst und Winter im Jahr 2014 erdachte, war eine Hommage an den schnellen Konsum. Nicht jeder in der Modewelt fand es lustig. Darf Luxus so etwa nicht aussehen? Dass er es darf, hat der Amerikaner allen Kritikern bewiesen, indem er beständig und überaus erfolgreich weitermachte mit seiner Mode. Die pinken Barbie-Kleider, die Minikleider mit „Sale“-Aufdruck im XL-Format und die Jackie-Kennedy-From-Outer-Space-Roben rissen ihm die Kundinnen aus den Händen. Mode als Performancekunst – perfekt inszeniert für die Instagram-Zeitalter. Nach zehn Jahren tritt Jeremy Scott nun von seinem Posten zurück. „Ich bin stolz auf das Erbe, das ich hinterlasse“, sagt er. Kann er auch. Über sein Moschino konnte man nicht nur lachen, man wollte darüber nachdenken. Ein Nachfolger wurde noch nicht bekannt gegeben.