Prada: Tools of Memory
Derzeit muss viel neu gedacht werden. Fashion Weeks, Handel, der digitale Auftritt, wer in der Routine aus Vor-Pandemiezeiten stecken bleibt, wird schnell überholt. Neue Ideen gehen auch mit dem Wissen einher, dass die Mode nicht länger in ihrer Blase existieren kann. Sie muss sich mit der Außenwelt austauschen und für Gesellschaftsthemen engagieren. Das kann sie durchaus auch durch Werbung, wie Prada beweist.
Das Unternehmen lanciert zum Herbst eine Kampagne ungewöhnlichen Formats: Neben klassischen Bildern wird es am 2. Oktober eine Online-Auktion in Kooperation mit Sotheby’s geben. Versteigert werden Kleidungsstücke und Objekte, die in Zusammenhang mit den aktuellen Männer- und Frauenkollektionen stehen, wie Showrequisiten, Fotodrucke, Einladungskarten. Alle Erlöse gehen an Bildungsprojekte der Unesco. Die Bilder für die Kampagne stammen ebenfalls aus dem Show-Material, teilweise wurden bereits existierende Backstage-Fotos verwendet, weil ein neues Studio-Shooting während des Lockdowns nicht möglich war. So erinnert die Kampagne an eine Phase von Stillstand und Isolation, die, so einschneidend sie war, eine Kreativität freisetzt, von der nicht nur die Modebranche profitiert.