Jetzt hat er ein Haus, eine Freundin, einen Hund, einen Porsche, ein Fashionlabel und legt auf den großen Festivals auf. Spätestens seit Präsident Nana Akufo-Addo 2018 das Jahr der Rückkehr ausgerufen hat, um die ghanaische Diaspora zur Rückkehr oder zumindest zu einer Erneuerung der Beziehung mit ihrer oder der Heimat ihrer Vorfahren zu bewegen, leuchtet Accra auf der Landkarte der angesagten Metropolen der Welt. Viele kamen, darunter auch prominente Persönlichkeiten wie Idris Elba oder Naomi Campbell, und kehren seitdem, meist um die Weihnachtszeit, regelmäßig zurück. Der Dezember ist Accras Partymonat, und DJ San Gabriel versorgt die Szene mit Klängen von Afrobeats, Afrohouse und Amapiano. Hautevolee und Jeunesse dorée in Accra zelebrieren ein neues Selbstbewusstsein, das erleben wir ein paar Tage später bei einer Vernissage des Malers Amoako Boafo. Der hat eigens für das Event ein zweistöckiges Gebäude bauen lassen, eckig, unverputzt und ohne Fensterscheiben, in dem er kurz vor Weihnachten seine neuesten Arbeiten zeigt. Die Gäste könnten auf einer Hollywoodpremiere unterwegs sein: Mäntel und Kleider in Mustern von Zebras und Leoparden, große Hüte, auffällige Schmuckstücke und glitzernde Pailletten. Vereinzelt Europäer in schlichten Leinen, so wie ein Londoner Galerist, mit dem ich ein Glas Champagner trinke.